Diversity Management: Mit mehr Vielfalt in eine erfolgreiche Zukunft! | Die Wirtschaftsfrau
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Bei der Anstellung ausländischer Mitarbeitenden ist der bürokratische Aufwand häufig geringer als erwartet.

Diversity Management: Mit mehr Vielfalt in eine erfolgreiche Zukunft!

Geschlecht, Religion, ethnische Herkunft, Familienstand oder eine mögliche Behinderung – all das und noch viel mehr unterscheidet Menschen voneinander und genau diese dadurch entstehende Vielfalt wird durch Diversity Management in Unternehmen gefördert. So zumindest das Ziel! Immer mehr – besonders global agierende – Firmen kommen um das Thema nicht drum rum. Und das ist auch gut so: Zunehmend bestätigen Studien, dass die Umsetzung von Diversity & Inklusion Management zu einem besseren und nachhaltigeren Geschäftserfolg beiträgt.

Diversity Management ist für Unternehmen heutzutage ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg, da es die Anpassung an gesellschaftliche und wirtschaftliche Trends ermöglicht.

Denn nach dem Diversity-Ansatz arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten Talenten und Hintergründen zusammen – das steigert nicht nur die Innovationskraft, sondern liefert Lösungen für Probleme.

Doch warum ist das so? Hier einige Ansätze:

1. Frauen sind die besseren Führungskräfte

Ein häufiger Schwerpunkt im Diversity Management von Unternehmen liegt in der Förderung von Frauen in Kaderpositionen.

Was das den Unternehmen bringt? Sie setzen sich Menschen in die Führungsetage, die im Gegensatz zu ihren Mitstreitern über höhere emotionale und soziale Kompetenzen verfügen. Frauen sind eine immer wichtiger werdende Basis für ein effektives Leadership. Das zeigt zum Beispiel eine globale Studie der Unternehmensberatung Korn Ferry Hay Group aus dem Jahre 2016. Hier schnitten Frauen in führungsrelevanten Kompetenzen fast durchgehend besser ab als Männer:

  • Die Auswertung der Studienergebnisse für Europa zeigt, dass die Selbstwahrnehmung den grössten Unterschied zwischen Männern und Frauen ausmacht. Frauen haben im Vergleich zu Männern eine mehr als 100% höhere Wahrscheinlichkeit, sich selbst richtig wahrzunehmen.
  • Auch empathisches Verhalten ist deutlich häufiger – mit einer 74% höheren Wahrscheinlichkeit – bei Frauen festzustellen.
  • Frauen sind häufig besser in der Lage, als Mentorin aufzutreten, Mitarbeitende zu inspirieren und zu motivieren, Teamwork zu fördern und Orientierung für Ziele zu geben.
  • Bei der positiven Grundhaltung zeigt sich der kleinste Unterschied. Nur 9% der Frauen weisen mit höherer Wahrscheinlichkeit eine konsequent positive Grundhaltung auf.
  • Nur im Bereich Selbstkontrolle konnten Männer gemäss den Studienergebnissen besser abschneiden als Frauen.
Das sind doch schon ziemlich überzeugende Argumente, warum Frauen in Kader-Positionen im Unternehmen nicht fehlen dürfen, oder?

Ein weiteres: Emotionale Intelligenz trägt zur Bindung von Mitarbeitenden bei. Denn diese hat einen grossen Einfluss darauf, dass Mitarbeitende sich stärker für das Unternehmen engagieren, sich mit diesem identifizieren und demzufolge auch länger dort bleiben.

Tipp

Ein Karriereknick für Frauen ist immer das erste Kind. Dabei lässt sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer besser gestalten. Zum Beispiel mit so genannten Job-Sharing-Stellen, auf denen sich zwei Mitarbeitende eine Stelle teilen. Dieses Vorgehen kann auch für Führungspositionen weitgehend problemlos angewendet werden.

2. Auszubildende helfen ihrem Betrieb nachhaltig
Auch der Nachwuchs sollte im Betrieb nicht vernachlässigt werden. Wer sich nur auf ausgebildete Mitarbeitende verlässt, wird langfristig abgehängt. Junge Mitarbeitende stellen einen wichtigen Zugang zu neuen Technologien dar und sind für Sie wichtig, um sich qualifizierte Arbeitskräfte heranzuziehen. Hier sollten Sie also immer am Ball bleiben, sich mit Eltern austauschen, die möglicherweise ihre Kinder bei der Suche unterstützen und andere Nachwuchskräfte im Unternehmen auffordern, Bewerbende in die Firma zu bringen.

Tipp

Sorgen Sie dafür, dass die Hürde für die möglicherweise erste Bewerbung im Unternehmen nicht so hoch ist.

3. Mit ausländischen Mitarbeitenden zum Global Player!
Bei Mitarbeitenden, die aus dem Ausland kommen, ist die Angst vor einem zu hohen bürokratischen Aufwand häufig die Hemmschwelle. Dieser ist häufig aber viel geringer als gedacht – und die Vorteile, die mit ausländischen Mitarbeitenden einhergehen, werden oft unterschätzt. Zum einen bringt der „andersartige“ Bildungs- und Erfahrungshintergrund ausländischer Fachkräfte einen zusätzlichen Ideenschatz mit sich. Sie können in der Regel mit einer anderen Herangehensweise an Probleme rechnen und auch die Ideenfindung gehen ausländische Mitarbeitende ganz anders als Einheimische an. Das sorgt für mehr Dynamik im Team. Zum anderen zeigen sich viele Ausländer engagiert und einsatzbereit, weil Sie
ihnen durch die Anstellung im Unternehmen eine neue Perspektive bieten. Sie können also mit einer hohen Leistungsbereitschaft rechnen.

Ausserdem bieten ausländische Fachkräfte Ihnen den Vorteil, das Unternehmen zu internationalisieren.

Denn qualifizierte Mitarbeitende aus anderen Ländern kennen die Handlungs- und Entscheidungsmuster, Wirtschaft und Markttrends, geschäftlichen Gepflogenheiten und landestypischen Rahmenbedingungen im Ausland. Sie können also helfen, die Zielgruppen vor Ort richtig einzuschätzen. Das Gleiche gilt für die Bindung ausländischer Kunden. Auch hier ist eine individuelle Betreuung ausländischer Fachkräfte von Vorteil. Und last but not least: Ihr Imagegewinn als Global Player. Eine international geprägte Belegschaft signalisiert nach aussen hin Offenheit für andere Kulturen und Toleranz.

Tipp

Für gemischte Teams ist natürlich ein perfektes Business-Englisch wichtige Voraussetzung. Wenn Ihre Belegschaft nicht gut Englisch spricht, ist das KEIN Argument gegen gemischte Teams, sondern für Englischunterricht im Unternehmen!

4. Ältere Mitarbeitende nicht vernachlässigen
Häufig passiert es, dass ältere Mitarbeitende zu schnell aufgegeben oder als Last gesehen werden, weil sie körperlich nicht mehr so fit sind wie die jungen Kollegen. Oder auch im Laufe der Zeit in einer zu hohen Lohnstufe sind. Doch es sollte Ihnen nicht passieren, dass Sie Ihre langjährige Mitarbeitenden nicht genügend wertschätzen. Sie verschenken echtes Potenzial!

Dies aus nachfolgenden Gründen:

  • Ältere Mitarbeitende verfügen über einen grossen Erfahrungsschatz, der Ihrem Unternehmen zu Gute kommt. Dieses Wissen können sie auch an neue Angestellte weitergeben. Sorgen Sie also aktiv dafür, dass die älteren Mitarbeitenden für ein aktives Wissensmanagement eingesetzt werden.
  • Häufig sind langjährige Mitarbeitende loyaler als Neulinge. Das liegt natürlich allein an der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Angestellte im Unternehmen zu haben, die sich zu 100% mit dem Unternehmen identifizieren und nach vielen Jahren immer noch vollen Einsatz zeigen, kann als Motivation für andere Mitarbeitende definitiv nicht schaden.
  • Weiter sind ältere Mitarbeitende auch nicht mehr so sprunghaft. Sie müssen also nicht ständig befürchten, dass ein Umzug, eine Neuorientierung oder die Familienplanung Ihnen in die Quere kommt.

Tipp

Eine Möglichkeit, die älteren Mitarbeitenden zu fördern und gleichzeitig von ihrer Erfahrung zu profitieren, sind altersgemischte Teams. Sie tragen dazu bei, dass die älteren Angestellten produktiver sind. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung. Den Ergebnissen der Studie zufolge entwickeln ältere Mitarbeitende in altersgemischten Teams eine höhere Produktivität als in Teams mit annähernd gleichaltrigen Mitgliedern.

Wichtigste Voraussetzung: Bewusste Entscheidung und Respekt
Um nicht nur über Diversity Management zu reden, sondern es auch umzusetzen, sollten die Barrieren für den Einstieg unterschiedlicher Menschen im Unternehmen klar sein. Unternehmer und Unternehmerinnen sollten sich die Frage stellen, ob es im Betrieb unbewusste Normen und Vorbehalte gibt, die der Vielfalt im Weg stehen. Denn es reicht nicht aus, nur positiv über die Förderung von Vielfalt zu sprechen oder sich die Umsetzung vorzunehmen. Wenn Sie zum Beispiel eine neue Stelle im Team oder im Unternehmen besetzen müssen, kann es durchaus sein, dass Sie sich automatisch für den stärkeren Bewerber bzw. die stärkere Bewerberin entscheiden oder Sie unterbewusst beeinflusst werden. Versuchen Sie sich deshalb auszutricksen, in dem Sie zum Beispiel zunächst Fragebögen an die Bewerbenden verteilen und die Auswertung im ersten Schritt ohne das Wissen vornehmen, wer geantwortet hat.

Gehen Sie hier nicht nur auf Leistung, sondern auch auf Persönlichkeit ein und damit die Frage, ob die Person ins Team passt.

Im zweiten Schritt ist die Kommunikation von Respekt wichtig. Sie müssen Ihren Mitarbeitenden vorleben, dass andere Ideen, Vorgehensweisen und Blickwinkel respektiert werden.

Diversity: Exzellente Führung ist wichtiger denn je
Diversity Management im Unternehmen zu fördern, ist wichtig, um zukunftsfähig zu werden und auch zu bleiben. Allerdings bedeutet es auf der anderen Seite nicht, möglichst viele unterschiedliche Menschen wahllos zusammen zu stecken. Sie sollten die Zusammenstellung bewusst wählen und darauf achten, dass die unterschiedlichen Mitarbeitenden im Team sich gut ergänzen.

Denn gemischte Teams fordern Führungsarbeit, damit das Zusammenspiel reibungslos funktioniert.

Die Mitarbeitenden brauchen Gemeinsamkeiten und Sie müssen als Führungskraft dafür sorgen, dass gegenseitige Wertschätzung dominiert. Es liegt an Ihnen, den Mitgliedern im Team Abhängigkeiten und Visionen aufzuzeigen und ihnen damit deutlich zu machen, dass die gemeinsamen Ziele nur durch Zusammenarbeit erreicht werden. Das funktioniert in homogenen Teams häufig leichter. Doch dieser Aufwand lohnt sich. Denn die interdisziplinäre Zusammenarbeit vereint das Beste aus allen Denkweisen, Ansätzen und Fachkenntnissen. Damit ergeben sich für Unternehmen grosse Chancen.

Rubrik

gehört

Ausgabe

Generation und Kompetenz

Name Autor / Firma

Brigitta-Mettler-brime-gmbh-09

Nationalität
Schweizerin

Beruf
Unternehmensberaterin

Webseite
brime.ch
hr-doctor.ch

Als siebtes Kind auf einem Hinterthurgauer Bauernhof aufgewachsen, bildete sich die gelernte Damenschneiderin zur Technikerin TS weiter. Darauf folgte ein Betriebswirtschaftsstudium und eine Weiterbildung an der HSG zur Technologie-Unternehmerin. Heute ist sie mit der Firma brime gmbh im Bereich Prozess- und Organisations-optimierung selbstständig. 2017 erweiterte Brigitta Mettler ihr Unternehmen mit dem Segment Personalentwicklung und dem Label HR-DOCTOR.

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