Nachhaltige Gestaltung der Unternehmenskultur
Mehr Mut zur Lücke
Männersicht: Kultur und Konkurrenz
In verschmiertem Grau im Hintergrund der Anblick einer zerstörten Stadt. Davor sitzt ein Mann in zerrissener Kleidung mit drei Kindern um ein Lagerfeuer und erklärt stolz: „Ja, der Planet wurde zerstört. Aber für einen schönen Moment kreierten wir viel Wert für Aktionäre!“
Der Cartoon aus The New Yorker widerspiegelt satirisch, was die patriarchal geprägte Firma ausmacht: Sie nimmt das Wort „Unternehmenskultur“ wörtlich als Kultur des Nehmens. Interessanterweise verdreht sie die Pole und positioniert sich geschickt als Arbeitgeber (lieber nicht grammatikalisch korrekt als Arbeitgeberin – das klingt schon zu stark nach Schwäche). Die Arbeitnehmenden nehmen dankend an und stehen, der Metapher folgend, in der Schuld. Das will genutzt sein! Die Metapher des Arbeitsmarkts lässt dann auch vergessen, dass es hier um Menschen geht. Nein, hier wird mit Humankapital oder Humanressourcen gehandelt. Die Folge: Ausbeutung natürlicher Ressourcen, Ausbeutung der Mitmenschen, Selbstausbeutung – weil man mitmacht oder zum Mitmachen gezwungen ist. Was würde mit einer Unternehmung geschehen, würde man Wertschätzung miteinbeziehen in die Rechnung? Wie viel Wert würde eine wertschätzende Haltung generieren? Was schätzen Sie? Wie viel Wert würde entstehen, würde man auf Werte setzen? Nicht nur für das eine Prozent. Eine Kultur, die nicht nur das Nehmen, sondern auch das Geben betonen würde – sozusagen eine Untergebenskultur als bottom-up-approach: Eine Kultur der Untergebenen, die zu Untergebenden werden.
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männer.ch
männer.ch vereint die regionalen Männerinitiativen, interessierte Einzel-personen und Paare sowie die Fachleute der Buben-, Männer- und Väterarbeit in der Schweiz. Als Dachverband progressiver Schweizer Männer- und Väterorganisationen engagiert sich männer.ch seit 2005 dafür, dass Männer den Gleichstellungsprozess nicht ver-schlafen – oder dabei vergessen gehen.